Rezept von Katharina Seiser: Kekse “Hausfreunderl” aus “Österreich express”

Bei den Recherchen für dieses Buch fand ich im handgeschriebenen Kochbuch meiner Oma gleich vier (!) Rezepte für Hausfreunde. Dreimal unter diesem Namen, einmal unter F: Freunderl. Meine Oma hat dieses Gebäck geliebt und immer eine Dose davon in der Nähe der Kaffee-Utensilien gehabt, weil sie problemlos wochenlang halten – und weil Oma eine Süße war. Als ich mich jetzt mit diesem alten und ebenso einfachen wie schnellen Rezept auseinandergesetzt habe, wurde mir gerade noch rechtzeitig, bevor wir die letzten Fotos machten, klar: Die müssen ins Buch, sind ja quasi die oberösterreichischen Cantuccini. Meine sind knusprig, aber locker und zugleich sehr aromatisch. Vielleicht setzen wir ja die Tradition mit der Dose Hausfreunderl gemeinsam fort?

ZUTATEN FÜR ca. 40 STÜCK

100 g sehr gute Bitterschokolade (ca. 70 %)
100 g sehr gute Haselnüsse (nicht geröstet)
evtl. 30 g beste Aranzini (kandierte Pomeranzenschalen) oder andere kandierte Zitrusschalen,
70 g saftige, nicht zu alte Rosinen
120 g Weizenmehl (glatt)
3 Eier (M)
120 g Staubzucker
¼ TL feines Salz
Abrieb von 1 Zitrone
½ TL ganzer Anis


ZUBEREITUNG

1 Ofen auf 160 °C Umluft (alternativ 180 °C Ober-/Unterhitze) vorheizen.

2 Schokolade mit einem großen scharfen Messer in kleine Stücke – gleich groß wie oder kleiner alsdie Rosinen – schneiden. Haselnüsse nur grobhacken. Ggf. Aranzini fein würfeln.

3 Ein Blech mit Backpapier belegen, dafür ein paar Tropfen Wasser mit den Fingern auf dem Blech verstreichen, dann erst das Papier darauflegen. So hält es dort, wo man es haben will.

4 Eier mit Zucker, Salz und Zitronenabrieb mit dem Rührbesen in der Küchenmaschine oder mit den Quirlen des Handmixers ein paar Minuten sehr hell und schaumig schlagen. Erst dann den Anis einschlagen. Mehl ganz kurz einmixen. Schokolade, Nüssel evtl. Aranzini und Rosinen vorsichtig mit dem Gummihund unterheben, die Masse soll homogen wirken.

5 Von einer kurzen Seite weg fingerdick (ca. 1 cm)aufs Blech streichen – das ergibt ca. ⅔ der Fläche. So gleichmäßig dick wie möglich zu einem ordentlichen Rechteck glatt streichen (das geht mit einer Teigkarte aus Plastik besser als mit einer Palette),dann tut man sich nachher beim Schneiden der Haufreunderl leichter.

6 Im vorgeheizten Ofen auf mittlerer Schiene ca. 20 Minuten hellbraun backen. Hausfreunderl müssenrelativ fest sein, ganz trocken werden sie erst nachdem Auskühlen.

7 Herausheben, noch heiß mit einem großen, scharfen Messer mit glatter Klinge in 3 cm breite Streifen schneiden. Diese in 6 cm lange Stücke schneiden. Dabei jeden Schnitt durchgehend bis zum Blechboden ziehen. Fluchen erlaubt, denn es pickt und die unterschiedlichen Konsistenzen derZutaten machen’s nicht leichter.

8 Blech nochmal 3 Minuten in den heißen Ofen stellen, damit auch die Schnittflächen antrocknen.

9 Herausheben, mit einer flachen Palette vom Papier heben und auf einem Gitter auskühlen lassen. Entweder die Hausfreunderl noch lauwarm zum Verlängerten oder Espresso probieren oder vollständig ausgekühlt in einer mit Butterbrotpapier ausgekleideten Blechdose aufbewahren, dann aber ein paar Tage Geduld walten lassen.

Tipps: Ich verwende wenn, dann nur selbst gemachte kandierte Pomeranzenschalen (oder jene von Meyerzitronen oder Yuzu), mein Rezept steht auf esskultur.at. Die Hausfreunderl sind frisch gebacken zart-knusprig, werden dann in der Dose zuerst weich und zäh und nach ein paar Tagen trocken-knusprig. Ich mag sie am liebsten ganz frisch am Backtag oder ab frühestens 1 Woche nach dem Backen.

Varianten: Statt Haselnüssen Walnüsse verwenden oder beide mischen.

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