Matthias Strolz: "Angst ist eine Schatzkarte"

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Mit seinem Ausstieg aus der Politik vor einem Jahr folgte für Matthias Strolz eine Phase des Umbruchs. Was hat er seitdem gemacht? Unter anderem ein Buch geschrieben – und Nein, es ist kein politisches.
Herr Strolz, Ihr neues Buch heißt „Sei Pilot deines Lebens“. Warum zahlt es sich aus, der Pilot seines Lebens zu werden?
Weil es ein Weg zu einem zufriedenen Leben ist. Der Stimme des Herzens zu folgen, sich selbst näher zu kommen und sein eigenes Leben aktiv zu gestalten, das macht grosso modo froh.
In Indien haben Sie begonnen am Manuskript zu schreiben. Was haben Sie dort gesucht bzw. gefunden?
Ich wollte bewusst raus aus sämtlichen Verbindlichkeiten – beruflich, familiär, sozial. Nach sieben Jahren Spitzenpolitik hab ich das gebraucht. Den Kopf durchlüften. Mit Ayurveda, Yoga und Alleinsein etwas Gutes für Körper, Geist und Seele tun. Ich habe Stille, Erholung und Inspiration gefunden.
Veränderung im Leben ist gestaltbar, sagen Sie. Woran scheitern wir meist, wenn wir etwas verändern wollen?
Dass wir nicht bereit sind, loszulassen. Nur eine leere/freie Hand kann empfangen.

Loslassen ist eine essenzielle Vorleistung, bevor Neues einziehen kann.

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Angst ist eine stete Begleiterin wenn es darum geht, neue Wege zu beschreiten. Wie gehen Sie mit Ängsten um?
Ich stelle mich ihnen immer wieder bewusst. So versuche ich sie zu akzeptieren und zu integrieren. Wenn die Angst kommt, versuche ich sie in den „Augenwinkel“ zu geben – im respektvollen Wissen, dass sie jederzeit wieder von selbst ins Zentrum rücken kann. So sie das macht, gebe ich ihr wieder den Platz auf der Seite. Nicht die Angst soll mich reiten, sondern ich sie. Denn ich weiß, dass sie eine Schatzkarte ist. „Dort, wo du stolperst, liegt dein Schatz“, sagte der Mythenforscher Joseph Campbell. Der größte Drachen bewacht den größten Schatz.
Sie schreiben viel vom Loslassen. Wann fällt es Ihnen schwer, loszulassen?
Mitunter vom Belohnungsessen am Abend. Von meinem hohen – vielleicht manchmal übersteigerten – Pflichtbewusstsein. Immer wieder vom Wunsch, wirksam zu sein. 
Sie gelten als Mutmacher. Was macht Ihnen Mut?
Ich habe durch eine glückliche Kindheit ein gutes Sturmgepäck fürs Leben mitbekommen. Da ist auch viel Urvertrauen drinnen – das macht mir Mut. 
Und wann sind Sie mal nicht so mutig?
Natürlich habe ich auch meine Stunden der Niedergeschlagenheit und des Zweifelns. Manchmal fährt mir meine Gschaftelhuberei in die Knochen und der Körper schlägt Alarm. Ich höre dann hin und versuche zu verstehen. Dann lasse ich etwas los oder gehe etwas konkret an. Das tut mir dann gut. Und zurück kommt der Mut.
Fühlen Sie sich mittlerweile angekommen?
Immer wieder. Ja. Aktuell fühle ich mich angekommen in meiner Neuerfindung, auch wenn noch einiges in Schwebe ist. Vieles hat jedoch schon klare Form und ich bin schon im vollumfänglichen Sein und Tun des Neuen.
Was möchten Sie persönlich noch erreichen?
Irgendwann ein zufriedener, weiser, alter Mann sein, gut gefüllt mit Liebe, das wäre was. Schiene mir ein guter Zustand, um von dieser Welt zu gehen.

Wie kann und will ich leben? Was ist jetzt richtig für mich? Und wie werde ich glücklich und zufrieden? Mit diesen Fragen und dazugehörigen Antworten beschäftigt sich Matthias Strolz in seinem Buch „Sei Pilot deines Lebens“. Ein Plädoyer und Ratgeber, “nicht bloß Passagier seines Lebens zu sein”.

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